Sprichwörtlich

Wer sich mit dem Nähen von großen und kleinen Säcken beschäftigt und den Begriff „Sack“ im Label trägt, der stößt unweigerlich im Lauf der Zeit auf Redewendungen, die diese Begriffe verwenden. Und leider auch auf allerlei ungustiöse SPAMs (aber das ist eine andere Geschichte).

Zeit also, sich einmal in der Welt der Sack-Sprichwörter umzusehen.

Den Sack zumachen

Sehr positiv besetzt ist der Begriff „den Sack zu machen“. Wenn eine Verhandlung sich dem Abschluss nähert, dann heißt es, sie möglichst erfolgreich zu beenden – also den Sack zuzumachen. Auch in der Fußballsprache ist diese Formulierung geläufig: Mit dem 1:0 in der Nachspielzeit, machte der Club den Sack zu“.

Ein Sack voller Flöhe

Schon etwas weniger positiv ist es, wenn einer einen „Sack Flöhe“ zu hüten hat – etwa eine bunte Kinderschar, die es ordentlich rund gehen lässt. Und erst recht kritisch wird’s, wenn jemand seinen Zeitgenossen so richtig „auf den Sack geht“. Wobei diese Redewendung ursprünglich wohl auf ein rein männliches Unbehagen unter der Gürtellinie abzielte und heute aber auch von Frauen ganz selbstverständlich verwendet wird.

Sag’s in a Sackerl

Da der Begriff „Sackerl“ im Unterschied zum „Sack“ ja ein fast nur in Österreich gebräuchlicher Begriff ist, sind die geflügelten Worte rundherum auch eher in der Umgangssprache zu finden. Am lustigsten ist wohl die Meldung „Sag’s in a Sackerl und stell’s ma vor die Tür“. Damit wird klar zum Ausdruck gebracht, dass der Gesprächspartner jetzt absolut nicht geneigt ist, seinem Gegenüber weiter zuzuhören. Eigentlich eine grobe Ablehnung, aber eben mit Augenzwinkern.

Positiv aufladen

Und dann ist da noch die Sache mit dem Gackerl-Sackerl. Ein Begriff, der das Sackerl-Bild langfristig geprägt hat. Dass die Stadt Wien ihre Kampagne gegen zu viel Hundekot in den Straßen mit dem Slogan „Ein Sackerl fürs Gackerl“ begleitet hat, war sehr erfolgreich, hängt uns Sackerl-Näherinnen allerdings ziemlich nach. Wer den Begriff „Sackerl“ googelt, stößt nämlich sofort auf diese Werbeaussage.

Da tut es gut, wenn das Sackerl im Zuge der No-Plastic-Bewegung immer öfter auch positiv besetzt wird – nämlich mit zahlreichen Initiativen die dazu aufrufen, regional und plastikfrei einzukaufen und für den Transport ein  Stoff-Sackerl zu verwenden. Das gefällt uns!

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