Ein zartes Pflänzchen

Eines Tages weiß man, dass die Zeit reif ist, etwas Neues zu beginnen. Bei mir war es heuer Zeit für Permakultur. Ausgehend von einem Besuch bei der Landesgartenschau in Aigen im vergangenen Jahr hatte das Thema über den Winter Zeit zum Reifen. Und im Frühjahr war es dann soweit – eingedeckt mit einschlägiger Literatur* ging es an die Adaptierung des bis dahin eher mickrigen Gemüsegartens zu einer flächenfüllenden Gartenlandschaft.

Drei Grundsätze habe ich mir für den Anfang in meinem neuen Gartenbuch vermerkt:

Den Boden füttern

Ein großzügiger Kompostplatz wurde angelegt, damit die Gartenbeete künftig kräftige Nahrung bekommen. Außerdem huldige ich mit großer Lust der Flächenkompostierung – ideal für faule Gärtnerinnen.

Eine Mulchwiese durfte einen großen Teil des großen Gartenrasens überwuchern und lieferte jetzt im Juni erstmals kräftiges Mulchmaterial mit all den Blumen und Kräutern, die im Frühling wunderschön blühten.

Und unter der Hollunderstaude in einer Ecke des Gartens wurden Pflanzenjauchen angesetzt, damit die so wertvollen Bodenlebewesen zwischendurch einen kräftigenden Cocktail schlürfen können.

Miteinander -
Tiere, Pflanzen, Menschen

Wer auf ein gutes Miteinander von Tieren, Menschen und Pflanzen achtet, der darf sich verneigen vor der tollen Arbeit, die Insekten und Käfer im Garten leisten. Diese Erkenntnis hat meinen Blick verändert und ich fange an, mich mit Asseln, Ohrwürmern und Spinnen anzufreunden.

Wachsen darf,
was wachsen mag

Die „Jäteritis“ hab‘ ich mir abgewöhnt – gejätet wird nur, um den Boden zu lockern und die Pflanzen auszureißen, die zu dicht gewachsen sind. Diese dürfen dann als Mulch gleich am Platz liegen bleiben. Jedenfalls wird nichts mehr entfernt, was ich nicht kenne – es könnte ja ein noch unscheinbarer Sämling sein, der sich zu einer schönen Blume oder einem nützlichen Kräutlein entwickelt.

Die ersten Ergebnisse der neuen Gartenkultur sind mitunter bescheiden, aber unwahrscheinlich spannend. Und jeder kleinste Erfolg – wie die ersten kugelrunden roten Radieschen und das üppige Brennesselbeet für die Spinaternte – machen richtig glücklich.

Ich würde sogar sagen, jeder der einen Garten sein Eigen nennt, sollte einen Teil seines Bedarfs an Gemüse, Kräutern, Beeren und Obst aus eigenem Anbau abdecken. So frisch und umweltfreundlich liefert kein Supermarkt der Welt die gesunde Kost!

Buch-Tipp

Es gibt jede Menge Literatur zum Thema Permakultur. *Besonders gut gefallen hat mir: “Permakultur – dein Garten. Deine Revolution” von Sigrid Drage aus dem Löwenzahnverlag.

Einfach erklärt und mit der notwendigen Portion Fachwissen untermauert, zeigt Sigrid wie schön das Leben mit der Natur sein kann.

Und die Philosphie hinter der Gartenarbeit ist unserem Leitprinzip bei Sack & Co verwandt: Verwende was da ist! Die Permakulturgemeinde achtet auf vorhandene Ressourcen, bevor Neues gekauft wird. Und wir von Sack & Co finden für jedes noch so kleine Stück Stoff noch eine sinnvolle Verwenden – damit würdigen wir die Arbeit und den Energieeinsatz der bereits geleistet wurden in der Herstellung von Textilien.

 

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