Knöpfe und Menschen
Meine Knöpfe werden immer mehr. Das liegt vor allem daran, dass ich nicht nein sagen kann und will, wenn welche an mich herangetragen werden.
Früher habe ich sie alle in einen großen Topf geworfen. Mit dem Ergebnis, dass am allermeisten die hübschen, die neuen, die bunten, die ohnehin überall begehrten auf meinen Geschenkesackerl zum Einsatz kamen.
Jedem Knopf
eine Chance
Und diejenigen, die schon alt, etwas ramponiert oder schlichtweg einfach unmodern waren und daher besonders Gefahr laufen, weggeworfen zu werden, die sammelten sich in dem großen Topf als Bodensatz und wurden dadurch eher noch unnützer und weniger geschätzt, weil nicht in Verwendung.
Es lohnt sich,
genauer hinzuschauen
Jetzt habe ich mein „System“ umgestellt. Es gibt einen Topf für die gefährdeten Knöpfe, die schon geschwächten und so quasi nirgendwo richtig dazu passenden. Und siehe da, seit ich sie mir extra genauer anschaue, haben schon viele von Ihnen – oft als ungewöhnliches Einzelstück – ihren Platz auf meinen Stoffen gefunden.
Es gibt auch noch den anderen Topf, den mit den modernen und bunten Knöpfen. Diese eignen sich sehr gut überall, wo sie ihre Leistung kraft ihrer Funktion als Knopf bringen können.
100 Prozent
Erfolg gibt es nicht
Dass ich mich um die schwachen Knöpfe mehr kümmern muss, versteht sich von selbst. Manchmal braucht es mehrere Versuche, bis der passende Platz gefunden ist und manchmal wandert einer nach vielen Versuchen doch wieder zurück in den Topf, wo er wohl bleiben wird, solange es diesen Topf gibt. Aber die Freude, wenn für so ein „schwieriges Knopferl“ eine schöne Aufgabe gefunden ist, ist richtig groß und eine echte Genugtuung: Geht doch!
Thema des Tages
Warum mir diese Knopfgeschichte gerade heute ein Anliegen ist, wo alle Zeitungen voll sind von der Diskussion über die wachsende Bevölkerung in Österreich und die dahinterliegende, vielfach ignorierte Zuwanderung? Manche meinen, ich vergleiche Menschen mit Knöpfen.
Da ist schon was dran.
Und wenn Sie sich in das Thema des Tages vertiefend und geradeaus einlesen wollen, sei die Lektüre nachfolgenden Beitrages empfohlen:
Migration muss gemanagt werden / Der Standard / Hans Rauscher