Die weisen Gaben

Die Weisat oder Weisad – so bezeichnet man im Mühlviertel auch heute noch Mitbringsel, die Verwandte oder Freunde oder Nachbarn anlässlich der Geburt eines Kindes ins Haus bringen. Meist kommen die neugierigen Gäste schon in den ersten Tagen nach der Geburt. Schließlich will man einen Blick auf das „Buzi“ erhaschen und auch der Mama und dem Papa eine Freude machen.

Weisat oder Baby Party

Früher gab es rund um diese Weisat-Besuche ganz konkrete Bräuche und Regeln – je nach Region etwas unterschiedlich.

Immer öfter werden die Weisat-Besuche von den aus dem amerikanischen kommenden Baby-Partys oder noch früher vom „Baby Shower“ abgelöst, wo es schon Geschenke „regnet“ noch bevor das Baby auf der Welt ist.

Dabei besteht ein gravierender Unterschied zwischen den Weisat-Besuchen und den Baby-Partys. Bei ersteren kommen die Gäste alleine oder vielleicht zu zweit. Man nimmt Rücksicht auf die Ruhebedürftigkeit des Babys und der Mutter und bleibt auch nicht lange. Ein Kaffee, ein kleines Tratscherl und dann heißt es wieder, sich zurück zu ziehen.

Schenken und aufbewahrten

Baby-Partys stell ich mir dagegen eher laut, mit viel Gegacker der Besucher/innen und womöglich auch noch mit Geschrei von mitgebrachten Kindern vor.

Und dann sind da noch die Geschenke. Während man ins Weisat-Sackerl eher Nützliches hineinpackt oder Wertvolles, das dem Kind zur Erinnerung aufbewahrt wird, regnet es bei den Partys oftmals „Klumpert“ aus der Kitsch-Abteilung.

Aber ja, jeder wie er will. Ich bin dafür, dass man die Tradition der kurzen Weisat-Besuche pflegt und dass man die mitgebrachten Geschenke in ein hübsches Sackerl, anstatt in Wegwerf-Geschenkspapier packt.

Hallo-Baby-Tag

PS: Beim Hallo-Baby-Tag am 29. Februar 2020 in der Samtgasse in Freistadt werden viele Anregungen für nützliche und schöne Weisatgeschenke gegeben und die werdenden Eltern, Paten und Großeltern können sich zudem in kurzen Workshops und Vorträgen über interessante Themen rund ums Kinderkriegen und um Kindererziehung informieren.

Fotocredit: MÜK / Flora Fellner Fotografie

Fotomodell: Kartin Schett / The Herbal Nerd

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