Am Boden bleiben
Gar nicht schwer fällt es mir, auf eine Schiffskreuzfahrt zu verzichten. Vielleicht auch deshalb, weil ich für eine Reisereportage einmal mit dem Schiff am Mittelmeer unterwegs war. In Erinnerung geblieben sind mir die überfüllten und rasch „zerfledderten“, riesigen Buffets und der ständige und unangenehme Wechsel zwischen der klimatisierten Kühle im Schiffsbauch und der Affenhitze an Deck. Heute frage ich mich, wie es die riesigen Kreuzfahrtschiffe wohl mit der Müllentsorgung halten, was mit den Unmengen an biogenen Abfällen passiert und womit die Ungetüme am Laufen gehalten werden. Da steckt so viel unsinniger Energieverbrauch drinnen – nein danke, fehlt mir nicht!
Wenn da nicht Griechenland wäre....
Private Flugreisen gibt es bei mir schon seit vielen Jahren nicht mehr. Zum einen, weil meine liebsten Urlaubsländer ziemlich nahe sind und daher mit dem Auto oder Zug leicht erreichbar. Zum anderen, weil ich das Fliegen zu den jetzigen Konditionen – ohne adäquate Treibstoffbesteuerung und mit wenig Service und womöglich auch wenig Sicherheit, ablehne. Es fällt eigentlich auch nicht schwer, bis auf eine Ausnahme: Griechenland. Das fehlt mir und ich weiß nicht, ob ich mir eine Reise mit Zug und Bus – wie damals als 17-jährige Interrailreisende – noch einmal antun werde.
Nicht ohne mein Auto
Bleibt als großer Bleifuß das Auto. Das bringt mich derzeit in den Urlaub, weil es so herrlich flexibel ist und weil man beim Gepäck nicht so genau kalkulieren muss – ist ja eh genug Platz. Zwar bin ich fünf Jahre lang zur Arbeit mit dem Zug nach Linz gependelt, aber Urlaubsreisen per Zug sind bei mir doch selten. Bis auf reine Städtetrips – egal ob Wien oder Paris – die selbstverständlich per Bahn absolviert werden, ist das Auto noch immer mein Transportmittel Nummer eins.
Bei der Auswahl des Urlaubsquartiers kommt mir zugute, dass ich nicht mehr in der Hauptreisezeit (wo sich die Eltern mit schulpflichtigen Kindern drängen) reisen muss. Also wird häufig gar nicht gebucht, sondern spontan vor Ort nach einem passenden Quartier Ausschau gehalten. Das geht in Österreich ganz super – vom Gasthof über Urlaub am Bauernhof bis zu Privatzimmern ist der Standard gut einschätzbar und erstaunlich hoch. Da werden keine anonymen Hotelketten angesteuert. „Hier kocht der Chef persönlich“ ist da die Devise. Sehr oft werden eigene Erzeugnisse vom Bauernhof oder aus dem Garten zum Frühstück aufgetischt, und die Mahlzeiten tagsüber genieße ich in den Buschenschanken, Gasthäusern und Restaurants der näheren Umgebung.
Der Charme des Privaten
In Frankreich (Lieblingsurlaubsdestination Nummer 2) kann man auf diese Art auch sehr nett und günstig wohnen. Vor allem die chambres d’hôtes – also die Privatzimmer – haben Charme. So einfach kommt man sonst nicht mit Einheimischen ins Gespräch und die Gastgeber haben oft die besten Tipps parat, was man denn in der Nähe anschauen, oder erwandern könnte.
In Kroatien verlasse ich mich nach wie vor lieber auf ein Angebot aus dem Reisebüro oder steuere ein schon bekanntes Hotel direkt an. Ist dieses außerhalb der mir sympathischen Kategorie „Familienbetrieb“, regt sich eh schon das schlechte Gewissen. Das versuche ich mit verantwortlichem Verhalten am Urlaubsort zu beruhigen. Das heißt, ich dusche auch nach dem Schwimmen im Salzwasser nicht „stundenlang“, verwende die Handtücher mehrmals und nehme wieder verwertbare Plastikabfälle wie Trinkwasserflaschen oder Joghurtbecher wieder mit nach Hause, genauso wie Zeitungen, weil ich weiß, dass ich sie daheim im Altstoffzentrum sauber getrennt entsorgen kann. Dass gerade südliche Länder zum Teil schon im Müll der Touristen ersticken und häufig ein viel weniger ausgeklügeltes Entsorgungssystem haben als wir in Österreich, ist ja bekannt.
Und bei einer Reise im Auto kommt‘s auf eine Tasche mehr oder weniger auch nicht mehr an.